Im Zodiak 6 Marschieren

respect - Im Zodiak #6: Marschieren Author: respect
Title: Im Zodiak #6: Marschieren
Date: 09 January 2018

Ich wurde zum Truppenübungsplatz gefahren. Zur Unterhaltung meiner beiden Ausbilder sollte ich einen Geländemarsch absolvieren, ganze zwölf Kilometer, als ersten Testmarsch und um zu prüfen, wie ich mit der schweren Ausrüstung zurecht kam.

Die Ausbilder scheuchten mich gnadenlos durchs Gelände. Der Marsch in meinem massiven Gummianzug war unglaublich anstrengend. Ich schwitzte wie verrückt. Es war ein klaustrophobisches Gefühl, so eng und so unglaublich dick eingepackt zu sein. Dank des verengten Filters bekam ich gerade noch genug Luft, was das Gefühl des Eingesperrtseins noch verstärkte. Aber irgendwie genoss ich es auch, stundenlang so streng eingeschlossen zu sein. Es machte mich geil, das laute Quietschen meines Gummianzugs zu hören, das Klappern der vielen Schlösser und das Pfeifen der Luft im Ventil meiner Gasmaske. Der Katheter rieb in meiner Harnröhre. Trotz des leichten Stechens wurde mein bestes Stück durch den Marsch auf Trapp gehalten.

Langsam gewöhnte ich mich an meine neue Verpackung. Ich fand es sogar richtig geil in meinem schweren Gummigefängnis. In diesem extrem massiven Gummi zu stecken war einfach unbeschreiblich! Jeder Bewegung setzte das feste Gummi einen Widerstand entgegen. Und natürlich wurde es immer heißer und heißer in meiner dicken Gummihülle. Auch den Ausbildern machte es sichtlich Freude, mich in meinem schweren Gummi so richtig zu schleifen.

Nach einem langen Marsch in hohem Tempo hätte ich gern mal eine Pause gemacht. Doch die Ausbilder scheuchten mich gnadenlos weiter.

Sie führten mich schließlich an eine Straße auf dem Armeegelände, wo ein Transporter geparkt war. Sie sagten mir, dass ich den nächsten Abschnitt allein marschieren muss. Ich sollte einfach geradeaus auf der Straße laufen. In genau einer Stunde würden sie mich am Treffpunkt erwarten.

"Wenn du es pünktlich schaffen willst, musst du richtig schnell marschieren. Eine Pause ist nicht drin! Wenn du nicht pünktlich ankommst, warten wir nicht auf dich. Du bleibst dann für den Rest der Nacht dir selbst überlassen. Dann kannst du sehen, wie du klarkommst!"

„Also viel Spaß da drin! Und jetzt halt dich ran und marschiere! Blümchen am Wegrand pflücken entfällt!“

Sie klopften fröhlich auf meine Schulter, setzten sich in den Transporter und fuhren weg. Ich blieb allein zurück. Eine ganze Stunde musste ich also jetzt in voller Montur weiter marschieren, mit dem schweren Rucksack hinten drauf und mit dem engen Filter, der mich inzwischen immer mehr störte.

Jetzt war ich allein und hatte Gelegenheit, über meine Situation nachzudenken. Je mehr ich nachdachte, desto geiler wurde ich wieder. Hier marschierte ich am Straßenrand, ganz allein, eingepackt in die massivste Gummiuniform, die ich je getragen hatte. Niemand bewachte mich, aber ich hatte trotzdem nicht die kleinste Chance, mich zu befreien. Mein solides Gummigeschirr war von oben bis unten fest verriegelt. Und meine gesamte Gummimontur war von Kopf bis Fuß verschweißt. Selbst wenn ich aus dem Geschirr irgendwie rauskommen könnte, was undenkbar war bei den vielen Schlössern, war da keine einzige Öffnung, durch die ich aus meinem Gummigefängnis herauskommen konnte. Sogar die Gummistiefel und die Handschuhe waren fest angeschweißt. Nicht mal den Filter konnte ich loswerden, der war ja fest angelötet. Oder den schweren Rucksack. Oder den Helm. Ich konnte hier nicht raus.

Ich steckte in einem tragbaren Gefängnis. das von oben bis unten aus massivem Gummi gemacht war. Die Ausbilder hatten nicht zu viel versprochen, als sie gesagt hatten, dass sie mich besonders hart einpacken wollten. Das hier war unglaublich. Brutal. Und geil. So etwas hatte ich noch nie erlebt.

Die Sonne brannte inzwischen immer heißer vom Himmel herab und heizte mein Gummi immer unerträglicher auf. Weit und breit war kein Schatten zu sehen. Ich musste in der prallen Sonne marschieren.

Ohne die Befehle der Ausbilder konnte ich mich jetzt auf die Geräusche konzentrieren, die meine Ausrüstung machte: Das laute Knarren und Quietschen des dicken Gummis. Das Klappern der Schlösser. Das Zischen der Luft in meinem engen Atemfilter.

Gelegentlich kam mir ein Auto oder ein Transporter mit anderen Soldaten entgegen. Irgendwann gewöhnte ich mich daran, dass ich jedes Mal aus vielen Augenpaaren neugierig angestarrt wurde. Ein einzelner Soldat, im zügigen Marsch unter schwerem Vollschutz, am Wochenende, mitten im Hochsommer. Sicher sahen auch manche das Geschirr mit den vielen Schlössern und dachten sich ihren Teil. Manche riefen mir lachend etwas zu, aber ich verstand nicht, was sie sagten. Unter der dicken Kopfhaube (genau genommen ZWEI dicken Kopfhauben) und mit all den Geräuschen meiner knirschenden Montur konnte ich nicht gut hören, was außerhalb meiner Gummihülle vorging.

Marschieren. Und weiter marschieren. Quietschend und klappernd. Immer weiter…

Dann kam mir eine Gruppe von vier Gefreiten zu Fuß entgegen. Sie waren gut gelaunt auf dem Weg ins Wochenende. Schon von weitem hatten sie mich entdeckt und kamen nun neugierig direkt auf mich zu.

„Wow, seht euch den an! Ein Mann unter Vollschutz! Und das im Hochsommer! Hey, Gummimann, bleib mal stehen!“

Sie versperrten mir den Weg. Ich versuchte, mich an ihnen vorbeizuschieben, aber sie ließen mich nicht durch. Scheiße. Ich fühlte mich schrecklich hilflos.

„Wow. Die haben dich ja ganz schön fest eingepackt, Mann! Von Kopf bis Fuß in Gummi! Du siehst echt geil aus da drin!"
Sie lachten.

"Echt krass, das ganze Gummi. Aber ist das nicht ganz schön heiß da drin?"

Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich konnte ja nicht mal sprechen, mit dem dicken Knebel im Mund.

"He, antworte doch mal! Hast du nicht frei? Wieso musst du am Wochenende so rumlaufen?“

Auch ohne Knebel, was hätte ich sagen sollen? Dass ich freiwillig hier drin steckte? Dass ich meine Ausbilder gebeten hatte, mich so streng wie möglich einzusperren? Dass ich hier nicht mehr rauskonnte?

„Redest du nicht mit uns? Wieso das ganze Gummi? Was machst du da drin, an so'nem heißen Tag?“

Es war demütigend. Am liebsten wäre ich im Erdboden verschwunden. Aber ich konnte nicht weg. Ich konnte nicht sprechen. Und ich konnte natürlich auch nicht aus meiner Ausrüstung raus. Hilflos schnaufte ich durch meinen Filter.

„Ey, seht ihr die ganzen Schlösser? Der ist da drin eingesperrt!“

„Krass, seht euch das an! Der Typ ist von oben bis unten fest verriegelt!"

Einer betastete meine Schlösser.

„Alle fest verschlossen. Da hat ja jemand großen Wert drauf gelegt, dass du aus dem Gummi wirklich nicht mehr rauskommst. Also, was soll das alles, Gummimann? Weshalb bist du da drin so fest eingesperrt? Warum die ganzen Schlösser? Haben die dich zur Strafe so eingesperrt?“

„Vielleicht steht der ja drauf, so rumzulaufen! Soll es ja geben!“

Alle lachten.

„HMMMP!“ Ich wollte mich an ihnen vorbeidrängeln. Wenn die mich noch lange aufhielten, würde ich nicht mehr rechtzeitig ankommen. Und ich wollte nicht mehr länger so angestarrt werden!

„Haha, der Typ ist da drin sogar geknebelt!“

"MMMM!"

„Armer Kerl, das muss echt hart sein unter dem Gummi, bei dieser Hitze!“

„Ich wette, der steht da auch noch drauf! Von wegen Strafe! Der ist sicher sogar freiwillig da reingestiegen!“

Sie lachten.

„Stimmt das, Gummimann? Steckst du freiwillig da drin? Hast du dir das Gummi freiwillig anlegen lassen? Und die Schlösser auch? Macht dich das geil, in Gummi eingesperrt zu sein?“

Ich nickte. Mir war alles egal, ich wollte hier nur endlich weg. Alle vier brachen in grölendes Gelächter aus.

„So ein Freak! Steckt bei dreißig Grad in so’nem Ding!“

„Und der findet das auch noch toll, dass er da nicht mehr rauskann!"

"Wie kann man nur freiwillig so rumlaufen? Im Hochsommer! Der hat sie doch nicht alle!“

Ich machte wieder einen Versuch, mich zwischen ihnen durchzuschieben, aber einer legte die Hand vor meine Brust, um mich aufzuhalten.

„Au, scheiße! Der Gummityp ist ja glühend heiß! Fasst den mal an!“

Auch die drei anderen befühlten nun meine dicke Gummihülle.

„Mann, das ist wirklich heiß! Wie hält der das bloß aus in diesem Ding? Der muss doch vor Hitze durchdrehen da drin!“

„MMMMM!!“ Ich fluchte hilflos in meinen Knebel. Aber sie wollten sich wohl noch eine Weile über mich lustig machen. Sie hielten mich fest.

Einer legte kumpelhaft den Arm um meine Schulter.

„Wir wollen übrigens zum Baden gehen. Schön abkühlen. Ich würde ja sagen, komm doch einfach mit mit. Aber wie es aussieht, kannst du dich wohl leider nicht, ...“ Er rüttelte mit einem hämischen Grinsen kräftig an einem Schloss, das an meinem Brustgeschirr festgemacht war, "… freimachen. Zu dumm aber auch!"

Alle lachten.

„Lass mal, wenn der Typ freiwillig da drin steckt, dann hält er wohl nichts von Abkühlung.“
Auch ein Zweiter ruckelte nun an meinen Schlössern. „Dem ist sicher noch einer abgegangen, als sie ihm diese ganzen Schlösser angelegt und verriegelt haben!“

„Der hat scheinbar andere Vorstellungen von Freizeit!“

Sehr witzig, dachte ich mürrisch. Diese Mistkerle rieben mir meine hilflose Situation so richtig unter die Nase. Alle konnten sich luftig in der Sonne vergnügen, und ich würde das ganze Wochenende in diesem massiven Gummi-Kerker eingesperrt bleiben und in diesem luftdichten Scheißding schmoren wie in einem Backofen. Bis Sonntag!

Mir reichte es. Ich musste weiter! Und ich hatte genug davon, mich in meinem Gummigefängnis auslachen zu lassen. Ich fluchte wütend in meinen Knebel, riss mich los und schob mich zwischen ihnen durch. Endlich ließen sie mich passieren. Sie gingen lachend weiter. Einer drehte sich noch einmal um:

„Viel Spaß da drin, du Freak! Heute abend wird es noch heißer als jetzt! Und morgen wird’s 35 Grad heiß! Geil, oder? Du wirst da drin so richtig auf deine Kosten kommen!“

Ich stöhnte auf. Wieso musste ausgerechnet dieses Wochenende so verdammt heiß werden? Wie sollte ich hier drin bloß 35 Grad überstehen? Aber endlich konnte ich weiter. Ich erhöhte das Tempo, um die Verspätung durch den unfreiwilligen Halt einzuholen.

Als ich endlich meine Ausbilder neben dem Transporter sitzen sah, hatte ich wirklich genug. Bis hierher hatte ich nur daran gedacht, mein Tempo zu halten und den Marsch irgendwie durchzustehen. Aber jetzt merkte ich, dass ich einfach nicht mehr konnte. Ich musste endlich mal eine Pause machen. Verdammt! Das war längst nicht mehr geil. Das alles war doch viel härter, als ich mir vorgestellt hatte. Ich steckte inzwischen seit Stunden völlig schweißverklebt in meinem Gummigefängnis. Die enorme Hitze unter dem dicken Gummi war inzwischen unerträglich. Offenbar wurde es draußen wirklich immer heißer und heißer. Der Katheter schmerzte. Das Gummi kniff am ganzen Körper. Ich sog schwer die Luft durch den Filter. Die Schlauchschellen, die um meinen Hals gelegt worden waren, drückten und kniffen, aber ich kam nicht an sie ran. Das alles wurde immer unerträglicher. Verdammt. Ich wollte hier wieder raus! Ich wollte endlich wieder frei atmen können. Wenn ich doch wenigstens diesen scheiß Filter loswerden könnte! Allmählich wurde mir klar, dass ich mir viel zu viel zugemutet hatte. Ich war am Ende meiner Kräfte. Ich war kurz vorm Durchdrehen.

Ich versuchte, den Ausbildern klar zu machen, dass ich nicht mehr konnte. Wir mussten das Ganze abblasen. Sie mussten mich hier wieder rauslassen! Jetzt! Aber mit dem festen Knebel im Mund konnte ich mich nicht verständlich machen. Die Ausbilder merkten aber an meinem verzweifelten Brummen und Schnaufen, dass ich am Ende meiner Kräfte war. Sie befahlen mir, mich in strammer Haltung aufzustellen. Gehorsam stand ich in meinem Gummigefängnis vor ihnen stramm. Ich war froh, dass ich endlich mal eine kurze Pause bekam. Mühsam schnaufte ich durch meinen Filter.

„Das war gerade noch rechtzeitig, Soldat. In zwei Minuten wären wir weg gewesen. Dann hättest du den Abend und die ganze Nacht allein auf dem Gelände verbringen müssen.“

Verdammt, die ganze Nacht hier drin und auf freiem Feld? Das war keine schöne Aussicht.

„Zwischenbericht, Soldat! Wie geht es dir da drin?“

Sehr witzig, dachte ich. Wie sollte ich denn so fest geknebelt einen Bericht machen? Verzweifelt wollte ich ihnen klarmachen, dass ich nur noch aus meinem Gummi rauswollte. Aber unter der Gasmaske drang natürlich wieder nur ein undeutliches Grunzen hervor. Ich protestierte und flehte, aber es war kein Wort zu verstehen. Die Ausbilder machten sich über meine hilflosen Geräusche nur lustig. Der eine hielt sich eine Hand ans Ohr:

„Irgendwie spricht er heute so undeutlich…“

„Ich glaube, er will sagen, dass der Marsch ihm gut gefallen hat und dass er sich da drin sehr wohl fühlt.“

„HMMM! HMMMMMP“ Ich brummte empört in meinen Knebel.

„Und dass er sich schon an das Gummi gewöhnt hat und da liebsten gar nicht wieder raus will!“

Ich stöhnte hilflos auf. Scheiße, die würde das wirklich durchziehen. Die würden mich das ganze Wochenende in diesem verdammten Gummigefängnis gefangenhalten!